Peter Hauenschild
‚Zeichnungen‘
Ausstellungseröffnung Do. 16. Oktober 2014 | 19:30 Uhr
Dialoggespräch zwischen Gottfried Bechtold und Peter Hauenschild
Ausstellungsdauer 16|10|2014 - 15|11|2014
Fotos der Ausstellungseröffnung
In der aktuellen Ausstellung widmet sich die Galerie.Z dem 1958 in Linz geborenen Künstler Peter Hauenschild. An der Hochschule für künstlerische und industrielle Gestaltung in Linz studierte er im Zweig visuelle Gestaltung bei Laurids Ortner. Von 1988 bis 2004 wirkte er im Kollektiv Stadtwerkstatt mit, was für seine künstlerische Entwicklung bedeutsam war. In dieser Zeit wickelte er auch zahlreiche filmische Projekte ab, was auf seine Beschäftigung mit unterschiedlichen Medien hinweist.
Denn sein Interesse gilt neben der Zeichnung auch der Kunst im öffentlichen Raum und der Computeranimation.
Seit 2005 lehrt er an der Kunstuniversität Linz am Institut für Medien, Abteilung für Grafikdesign und Fotografie. Parallel dazu verfolgt er seine eigene künstlerische Laufbahn weiter, wie zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland belegen.
Zeichnen im Kollektiv
Mit dem Namen Peter Hauenschild ist Georg Ritter aufs Engste verbunden. Mit ihm fertigt er seit 1989 überwiegend großformatige Zeichnungen an, die oft in konkreten mehrwöchigen Arbeitssituationen entstehen. Dafür ziehen sich die beiden Künstler, die aufgrund ihrer kreativen Zweisamkeit mit dem britischen Duo Gilbert & Georg assoziiert werden können, bewusst an verschiedene Orte zurück. Als Vorlage dienen ihnen dabei häufig Fotografien, die sie teils selbst aufgenommen haben oder aus Zeitungen stammen. Anschließend türmen sie Schicht über Schicht ihre Bleistiftstriche auf, die schließlich in Rastern und kraftvollen Schraffuren kumulieren.
Die Papierbahnen von Hauenschild und Ritter beeindrucken nicht nur durch ihre Größe sondern auch durch ihre enorme Dichte.
Urmetier Zeichnung
Mag Peter Hauenschild sich in seinem künstlerischen Schaffen auch in unterschiedlichen Medien austoben, so bleibt er doch seinem Urmetier des Zeichnens verhaftet. Wenig überraschend beschreibt er den Vorgang des Zeichnens als meditativen Akt und als Handarbeit im ureigensten Sinn. Die hohe Qualität des oberösterreichischen Künstlers komprimiert sich sozusagen in seinen Zeichnungen, die durch ihre immense Energie überzeugen. So bleiben der spontan gesetzte Strich und die akzentuierte Linie die konstanten Faktoren in seinem Ouevre.
Peter Hauenschild lässt die Betrachter durch seine Zeichnungen mannigfaltige Einblicke in seine Fantasie- und Gedankenwelt nehmen. Landschaften, Räume, Figürliches und Gegenständliches sind Inhalte seiner Blätter. Hauenschilds Impuls, sich ein Stück Papier zu nehmen und zum Bleistift zu greifen, kann der Betrachter förmlich spüren bzw. sehen.
Die zumeist kleinformatigen Papierarbeiten erweisen sich als sehr persönliche zeichnerische Notationen, in denen figurative, symbolische und surreale Ebenen mit einem spontanen und unmittelbaren Duktus verbunden sind. Inhalte, Wortfragmente, Bedeutungszusammenhänge blitzen auf und vermitteln sich als Bildwelt.
„Peter Hauenschild ist in seiner gesamten Arbeit ein Zeichner. Obwohl das Medium im Laufe seiner bisherigen Werkbiographie in verschiedenen Kontexten auftaucht und mit unterschiedlichen konzeptuellen Zuordnungen verbunden ist, bildet die Linie den konstituierenden Faktor seiner Arbeit. In ihr manifestieren sich die ganze Breite seines Tuns und – in jedem Strich – eine ungemeine Lust am Bild“.
Martin Hochleitner: Peter Hauenschilds „tägliche Tätigkeit“ des Zeichnens.
Peter Hauenschild
ohne Titel
2014
schwarzer Stift auf Papier
29 x 21 cm